Der Gesundheitsrat der Balearen hat entschieden, Frauen nicht über das sogenannte post-Abortion-Syndrom aufzuklären. „Weder hat er es in Betracht gezogen noch wird er es tun“, so die Quellen des Departements gegenüber OKBALEARES. Die bisherigen Verfahren bleiben unverändert.
Diese Entscheidung kommt, während Marga Prohens‘ Regierung (PP) sich von der Kontroverse um Madrids Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida distanziert. Almeida hatte beschlossen, Frauen über das post-Abortion-Syndrom aufzuklären, nachdem eine entsprechende Initiative von Vox angenommen wurde. Ursprünglich sollte die Beratung vor jedem Eingriff stattfinden.
Balearen und die Abtreibungspolitik
Nach heftiger Kritik wurde die Initiative von verpflichtend zu freiwillig abgeändert. Wissenschaftliche Stimmen bezweifeln die Existenz des Syndroms, auch Almeida räumte ein, dass es wissenschaftlich nicht anerkannt sei. Trotz des Zuspruchs von Vox soll die endgültige Informationsgestaltung von den Fachleuten des Rathauses übernommen werden.
Unterdessen zieht sich der Inselrat der Balearen von dieser Diskussion zurück und bleibt bei seiner bisherigen Politik, die Privatsphäre von Frauen respektierend, die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben einen Abbruch in Betracht ziehen. Der ehemalige Vox-Abgeordnete Agustín Buades hat allerdings das Gesundheitsministerium der Balearen mit „wissenschaftlichen Informationen“ zum post-Abortion-Syndrom versorgt.