Der Stadtrat von Milagro hat trotz des Skandals um Santos Cerdán, ehemaliger Organisationssekretär des PSOE, seine Schwester Belén Cerdán in das Programm der anstehenden San-Blas-Feste aufgenommen. Die Feierlichkeiten dauern vom 30. August bis zum 7. September 2025 und sind die wichtigste Veranstaltung für die 3.100 Einwohner.
Belén Cerdán trat zwar aus der PSN aus, nachdem ihr Bruder wegen Korruptionsvorwürfen in Haft genommen wurde, behält jedoch ihr Mandat als unabhängige Stadträtin. Dies auch nach Berichten, dass sie 22.000 Euro von Servinabar erhielt, einer Firma, die illegale Provisionen gezahlt haben soll, um öffentliche Aufträge zu gewinnen.
Korruptionsvorwürfe überschatten San-Blas-Feste in Milagro
Der Bürgermeister von Milagro, José Ignacio Pardo, widmete Santos Cerdán in seiner Eröffnungsrede für die Festtage eine subtil gehaltene Anspielung. In einem Schreiben an die Einwohner erwähnte er „jene, die nicht mit uns feiern können“, was als Hinweis auf den inhaftierten Santos verstanden wird. Trotz dessen Folgen für die Gemeinschaft wird Belén Cerdán prominent im Festprogramm gezeigt.
Die Skandale um die Familie Cerdán belasten die politisch und gesellschaftlich traditionell sozialistische Gemeinde. Während Santos Cerdán unter dem Verdacht der Manipulation öffentlicher Arbeiten in Untersuchungshaft in Soto del Real sitzt, erregen die San-Blas-Feste mit einer städtischen Investition von rund 256.738 Euro hohe mediale Aufmerksamkeit.
Die Bürger von Milagro pflegen jedoch Zurückhaltung angesichts der öffentlichen und familiären Angelegenheiten der Cerdáns. Ein Einwohner erklärte, dass man sich im Ort wie eine große Familie kenne und nicht schlecht über andere spreche.
Festivitäten trotz politischer Turbulenzen
Das Festprogramm verspricht neun Tage voller Aktivitäten, darunter traditionelle „Chupinazo“-Zeremonien, Musik und kulturelle Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Dabei erklärte auch die Ex-Bürgermeisterin von UPN, Yolanda Ibáñez, stolz, dass Milagro trotz aller negativen Schlagzeilen über die Skandale in der Familie Cerdán ein Musterbeispiel für die fleißige und resiliente Gemeinschaft sei. Die Region setze seit langem auf eine starke Lebensmittelindustrie und solidarische Aktionen, betont die Spende von 30.000 Euro für die DANA-Opfer in Valencia.
Trotz der angespannten Lage zeigt sich die Stadt fest entschlossen, die Feierlichkeiten weiter als symbolträchtiges Ereignis ihres alljährlichen Kalenders zu bewahren, während das Vertrauen in die lokalen politischen Akteure auf dem Prüfstand bleibt.