Ein Gericht auf Mallorca hat die Balearen-Regierung dazu verpflichtet, Islamunterricht an öffentlichen Schulen in Palma anzubieten. Diese Entscheidung folgte auf eine Klage, die von einer muslimischen Familie eingereicht worden war, die den Zugang zu diesem Unterricht für ihre Kinder einfordert. Das Oberste Gericht der Balearen erkannte an, dass die bisherige Praxis, den Islamunterricht nur in neun Schulen außerhalb Palmas anzubieten, eine Diskriminierung darstellt.
Die Entscheidung basiert auf einer Vereinbarung aus dem Jahr 2019 zwischen der Balearen-Regierung und der islamischen Gemeinschaft der Inseln, welche besagt, dass die Regierung den Unterricht bis 2023 finanzieren würde. Obwohl dieses Abkommen ausgelaufen ist, muss der Unterricht gemäß der rechtlichen Verpflichtung weiterhin an Schulen angeboten werden, insbesondere dort, wo eine signifikante Nachfrage besteht.
Mallorca: Schulen müssen handeln
Der Fall begann, als 103 Familien eine Petition unterschrieben und an das Rathaus von Palma einreichten. Das Rathaus leitete die Petition an das Bildungsministerium weiter, das jedoch nicht reagierte. Ein Vater, der die Petition unterstützte, ging vor Gericht, um das Recht auf einen solchen Unterricht durchzusetzen. Das Gericht lehnte alle Einwände der Behörde ab, die behauptete, die Petition sei unzureichend gewesen oder der Antrag hätte formal nicht korrekt vorgelegen.
Nun muss das Bildungsministerium sicherstellen, dass der Islamunterricht in Palma stattfindet und dabei auf die Bezirke mit der höchsten Nachfrage fokussieren. Die Teilnahme der Schüler am Unterricht soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung von gleichen Bildungschancen und dem Zugang zu religiöser Bildung für alle Schüler.