Ein investigativer Bericht der deutschen Welle hat den Sexhandel in bestimmten orientalischen Massage-Salons auf Mallorca enthüllt. Diese Einrichtungen, insbesondere in Palma und touristischen Gebieten der Insel, bieten sexuelle Dienstleistungen an. Der whodunitartige Bericht mit dem Titel „Wie der Sextourismus Mallorca beeinflusst“ wurde bereits über 100.000 Mal auf YouTube angesehen.
Der Reporter besuchte undercover einen dieser Salons und dokumentierte mit einer versteckten Kamera das Angebot von sexuellen Dienstleistungen durch eine Mitarbeiterin. Besonders auffällig waren die kleinen Zimmer mit Betten statt der üblichen Massageliegen. Nach kurzer Zeit verließ der Reporter den Salon, um weiteres Material zu sammeln. Weiter im Bericht erklärt der Inspecteur der Policía Nacional, Juan Lemos, dass es schwierig ist, diese Praktiken offenzulegen, da sie oft verdeckt stattfinden.
Prostitution auf Mallorca
Er betonte, dass regelmäßige Inspektionen durchgeführt werden, um die legalen Dokumente der Salons zu prüfen und die Arbeitsbedingungen der dort angestellten Frauen zu hinterfragen. Allerdings räumt er ein, dass die Frauen niemals zugeben, sexuelle Dienstleistungen anzubieten. Für einen nachweisbaren Verstoß müsste belegt werden, dass ein Dritter von dieser Aktivität profitiert.
Eine Nachbarin von Palma äußerte sich ebenfalls im Bericht zu der zunehmenden Zahl solcher Einrichtungen, insbesondere im Stadtteil Son Armadans. Der Bericht hebt hervor, dass die Prostitution in Spanien ein Millionengeschäft ist, in dem die meisten Frauen Opfer von Menschenhändlern sind.
Soziale und rechtliche Aspekte
Laut Regierungsangaben gibt es in Spanien schätzungsweise 150.000 Sexarbeiterinnen, von denen 8.000 auf den Balearen tätig sind. Eine Vielzahl dieser Frauen sind undokumentierte Migrantinnen, die von Netzwerken sexueller Ausbeutung kontrolliert werden. Nina Parrón, eine Freiwillige von Médicos del Mundo auf den Balearen, kommentierte, dass die Verwaltung zu oft auf Bestrafung fokussiert sei und eine größere Gewichtung auf die Bildung der Jugend legen müsse, um deren kritisches Denken zu fördern.