Ryanair hat seine Flugkapazitäten auf spanischen Regionalflughäfen drastisch reduziert. Der Schritt erfolgt als Protest gegen die hohen Gebühren, die vom Flughafenbetreiber Aena erhoben werden. Diese Entscheidung führte zu einem Verlust von drei Millionen Sitzplätzen in den betroffenen Regionen zwischen 2025 und 2026, wobei insbesondere die Wintermonate betroffen sind. Ryanair-CEO Eddie Wilson äußerte, dass die Kürzungen weitere Investitionen, Konnektivität sowie Tourismus und Arbeitsplätze in den regionalen Teilen Spaniens gefährden.
Der spanische Airline-Verband ALA reagierte mit der Forderung, die bisherigen Bedingungen, die zur Kontrolle der Flughafengebühren beigetragen haben, beizubehalten. Trotz der Kürzungen sieht ALA positive Aussichten, da für den Winter insgesamt 139 Millionen Sitze geplant sind, was einem Anstieg von 4,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch blieben die Sitzkapazitäten auf den Balearen um 1,5 % hinter den Erwartungen zurück, insbesondere durch die Reduzierungen von Ryanair.
Ryanairs Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf Spanien
Ryanairs Entscheidung, sich von kleineren Flughäfen zurückzuziehen, wird voraussichtlich die wirtschaftliche Lage dieser Regionen verschärfen. Der Fokus soll hingegen auf größeren Flughäfen wie Palma, Madrid, Barcelona und Málaga gelegt werden, wo Kapazitätserhöhungen um 600.000 Sitze vorgesehen sind. Diese Strategie ist Teil eines breiteren Plans, der einen Rückzug aus weniger profitablen Routen vorsieht.
ALA-Präsident Javier Gándara betonte, dass jede Airline ihre Flugplanung frei gestalten dürfe. Gleichzeitig warnte er vor den Risiken, die die geopolitische Lage und die globale Wirtschaft für den Luftverkehr in Spanien darstellen könnten. Es bestehen Bedenken bezüglich der Fahrten, die im nächsten DORA-III-Zyklus festgelegt werden sollen, und den noch offenen Subventionszahlungen der Regierung an Fluglinien.
Flughafengebühren und Tourismus in Spanien
Die Diskussion um die Flughafengebühren in Spanien hat breitere wirtschaftliche Implikationen. Laut ALA soll der DORA-III-Zyklus Investitionen von 10 Milliarden Euro unterstützen und gleichzeitig das Wachstum des Flugverkehrs fördern. Dies sei entscheidend für eine positive Entwicklung im Tourismusbereich. Der Verband spricht sich für eine Fortsetzung der bisherigen Effizienzbedingungen aus, die Aena hohe Gewinne bescherten und die Optionen des Flugverkehrs ausweiteten.
ALA äußerte sich ebenfalls besorgt darüber, dass staatliche Subventionen für Residentenflüge auf den Kanaren und Balearen nicht gezahlt wurden. Diese finanziellen Herausforderungen könnten die Fluggesellschaften in ihren Entscheidungen zusätzlich beeinflussen.