Private Vermieter auf Mallorca haben in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, da staatliche Kompensationen für pandemiebedingte Mietausfälle ausbleiben.
Im Frühjahr 2020 rief die spanische Regierung während der Corona-Pandemie verschiedene sozialpolitische Schutzmaßnahmen ins Leben, darunter ein Verbot von Zwangsräumungen, wenn Mieter aufgrund von Einkommensverlusten ihre Mieten nicht mehr zahlen konnten. Diese Regelung sollte ursprünglich nur temporär gelten, wurde jedoch verlängert und könnte bis 2026 bestehen bleiben.
Kompensationsprobleme auf Mallorca
Ein zentrales Problem ist, dass die versprochenen Kompensationsmittel nicht bei den betroffenen Vermietern ankommen. Obwohl die Balearen-Regierung schon 1,2 Millionen Euro an Entschädigungen ausgezahlt hat, sind die Gelder erschöpft. Neue Mittel aus Madrid blieben bislang aus, trotz wiederholter Anfragen an die spanische Zentralregierung.
Besonders prekär ist die Lage für kleinere Vermieter, darunter Rentner und Familien, die auf Mieteinnahmen angewiesen sind. Die balearische Landesregierung ist mittlerweile mit Anträgen überschwemmt, aber ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung aus Madrid können diese nicht bearbeitet werden.
Gesetzliche Regelungen belasten Vermieter
Das Gesetz zwingt Vermieter, ihre Wohnungen weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen, sofern Mieter als wirtschaftlich verletzlich gelten. Dies gilt unabhängig von der Höhe des Zahlungsrückstands. Theoretisch sollte der Staat die Mietzahlungen übernehmen, praktisch erfolgt dies jedoch nicht. Vermieter sitzen deshalb weiterhin auf unbezahlten Mietschulden, die sich auf mehr als eine halbe Million Euro summieren.
Aufgrund der unsicheren rechtlichen Lage meiden viele Vermieter potenzielle Mieter mit Familien, da das Risiko, bei Mietausfällen keinen rechtlichen Schutz zu erhalten, zu hoch ist. Zudem bleibt jede Forderung nach neuen Mitteln bislang unbeantwortet.