Auf Mallorca hat die Bauliberalisierung die Möglichkeit geschaffen, 1.300 Häuser in brandgefährdeten Gebieten zu errichten. Diese Schätzung stammt vom Geografen Mateu Vic, der betont, dass seine Berechnungen konservativ sind. „Ich habe absichtlich vorsichtig kalkuliert, um präziser zu sein“. Vic erklärte, dass diese Zahl noch ohne Hinzunahme von zusammengelegten Grundstücken berechnet wurde, was eine gängige Praxis ist.
Bei dieser Praxis werden zwei benachbarte Grundstücke gekauft, um gemeinsam die gesetzlich erforderliche Mindestfläche zu erreichen. Vic identifizierte 104 Parzellen, die vollständig in Feuer-Risikogebieten liegen. Würden auch jene berücksichtigt, die nur teilweise in diesen Präventionszonen sind, könnte die Zahl leicht in die Hunderte oder Tausende steigen.
Mallorcas Bauvorschriften in der Kritik
Nach Daten der Universität der Balearen wurden mehr als 40 % der Baugenehmigungen für rustikale Landflächen zwischen 2015 und 2023 für die Zusammenlegung von Grundstücken erteilt. Vic beschreibt die Situation auf Mallorca als „Anomalie“ im Vergleich zum Rest Spaniens, da hier derartige Bauaktivitäten erlaubt sind. Trotz der Einschränkungen, die die vorige Regierung in diesen Präventionszonen eingeführt hatte, hat die aktuelle Regierung beschlossen, diese zu beseitigen.
Vic betonte, dass weder der Inselrat von Mallorca noch die Balearische Regierung genaue Zahlen darüber hätten, wie viele Häuser insgesamt gebaut werden könnten. „Obwohl sie über mehr Ressourcen zur Erfassung dieser Daten verfügen, haben sie keine eigenen Schätzungen veröffentlicht“. Zudem haben weder der Inselrat noch die Regierung die von der mittlerweile aufgelösten Umweltgruppe Terraferida veröffentlichten Daten widerlegt.