Francina Armengol steht im Zentrum von Ermittlungen der Guardia Civil, die den Verdacht von Interessenkonflikten während ihrer Amtszeit als Präsidentin der Balearen untersuchen. Die Unidad Central Operativa (UCO) hat einen Bericht erstellt, der Armengol in Verbindung mit einer mutmaßlichen Korruptionsaffäre um den Unternehmer Víctor de Aldama und den Verkauf von mangelhaften Masken bringt.
Der Bericht wirft Armengol vor, dem balearischen Unternehmernetzwerk den Kauf von Masken bei der Firma Soluciones de Gestión SL empfohlen zu haben, die Aldama gehört. Insgesamt zahlte die Regierung der Balearen 3,7 Millionen Euro für 1,4 Millionen Masken, die sich als fehlerhaft herausstellten. Eine Rückforderung des Geldes erfolgte erst Jahre später, unmittelbar vor den Wahlen, die Armengol verlor.
UCO-Enthüllungen: Armengols Verwicklung
Zusätzlich zu den Maskengeschäften hat die UCO Vorwürfe geprüft, dass Armengol Empfehlungen für Aldama und Koldo García an lokale Unternehmen weiterleitete. Diese Empfehlungen könnten maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Aldama und seine Partner von der Pandemie profitierten. Die Präsidentin des spanischen Parlaments bestreitet die Vorwürfe, obwohl Dokumente und Chatverläufe ihre früheren Aussagen widerlegen.
Ein weiteres Untersuchungsthema ist die umstrittene 10,4-Millionen-Euro Auftragsvergabe für den Bau einer Residenz an die im Januar 2024 insolvent gegangene Firma Levantina Ingeniería y Construcción (LIC). Auch hier gibt es Verbindungen zu einem größeren Korruptionsnetzwerk innerhalb der sozialistischen Partei.
Politische Konsequenzen auf den Balearen
Die Enthüllungen um Armengol haben zu einem erheblichen politischen Erdbeben auf den Balearen geführt. Sie sieht sich gezwungen, die in den Ermittlungen aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Zudem wird eine nähere Untersuchung von Subventionen, die an ihren ehemaligen Partner geflossen sind, gefordert. Der politische Druck auf Armengol wächst, während weitere Details ans Licht kommen.
In der Vergangenheit hatte Armengol mehrfach betont, nichts von der Korruption oder den Verschwörungen gewusst zu haben. Doch angesichts der vorliegenden Beweislast wird ihre Version der Geschehnisse zunehmend hinterfragt.