Ein ernsthafter Fall von Versäumnissen innerhalb der Gesundheitsverwaltung von Mallorca hat das Leben eines Krebspatienten gefordert. Der Patient verstarb im Juli 2023 an Krebs, nachdem er mehrere Monate auf einen Termin bei einem Facharzt warten musste. Sein Hausarzt hatte bereits am 5. Mai 2022 eine Überweisung an die gastroenterologische Abteilung des Krankenhauses Son Espases in Palma de Mallorca durchgeführt. Der erste Facharzttermin fand jedoch erst am 15. November desselben Jahres statt.
Zwischenzeitlich litt der Patient unter schweren Magenbeschwerden und verlor innerhalb eines halben Jahres etwa zwölf Kilogramm Gewicht. Trotz mehrerer Arztbesuche und einem Schwächeanfall, der zu einem Notaufnahmebesuch führte, wurde der Facharzttermin nicht früher anberaumt.
Behörde auf Mallorca erkennt Versäumnisse an
Das medizinische Gutachten der Gesundheitsbehörde IB-Salut auf Mallorca bestätigte die Verzögerung und räumte ein, dass dem Patienten dadurch die Möglichkeit einer frühzeitigen Diagnose und wirksameren Therapie genommen wurde. Die Verwaltung erkannte das Fehlen einer angemessenen Reaktion auf den beachtlichen Gewichtsverlust und die anhaltenden Beschwerden des Patienten an. Im Gutachten wird hervorgehoben, dass eine lange Wartezeit die diagnostische Vermutung häufig verzögert, was zu späten Diagnosen führen kann.
Die Gesundheitsbehörde zog daraus den Schluss, dass es in dem Fall der fehlerhaften Verwaltungsabläufe innerhalb des Gesundheitssystems vor Ort erheblichen Handlungsbedarf gibt. Der Fall verdeutlicht die Herausforderungen des Gesundheitssystems auf Mallorca, insbesondere im Zuge von langen Wartezeiten für notwendige Facharzttermine.