Die Einzelhändler auf Mallorca haben diesen Sommer einen deutlichen Rückgang bei den Ausgaben der Touristen erlebt. Besonders betroffen waren die Sektoren Mode und Accessoires mit einem Rückgang von 34,4 %, gefolgt von Schuhen mit 8,5 % und, in geringerem Maße, Essen und lokale Produkte mit 3 %. Diese Zahlen zeigen eine Veränderung im Kaufverhalten sowohl der Touristen als auch der Einwohner.
Jeder zweite Einzelhändler beobachtete, dass Besucher weniger ausgeben und gezielter nach Rabatten suchen. Gleichzeitig äußerten sechs von zehn Händlern die Wahrnehmung, dass Einheimische ihre Einkäufe verzögern und vorsichtiger agieren. Dies deutet auf ein verringertes Kaufvermögen und eine erhöhte Preissensibilität hin. Viele Geschäftsinhaber rundeten die Situation als viele Besucher auf den Straßen, aber wenige tatsächlich getätigte Käufe zusammen. Beinahe ein Drittel der befragten Geschäfte teilten diese Frustration.
Mallorcas Einzelhandel im Krisenmodus
Die Ursachen für diese Schwäche sieht der Verband PIMECO in mehreren Faktoren: Frühzeitige Rabatte großer Ketten zwingen kleine Geschäfte, von Saisonbeginn an mit Minimalmargen zu konkurrieren. Hinzu kommt die Verteuerung der Lebenshaltungskosten auf Mallorca, die viele Touristen zu Einsparungen, insbesondere bei Käufen, zwingt. Auch die von Fluggesellschaften auferlegten Gepäckbeschränkungen begrenzen den Kauf von größeren oder wertvolleren Artikeln. Ein Viertel der Händler ist zudem der Ansicht, dass das soziale Klima und die Diskussion um die Tourismusfeindlichkeit sich negativ auf den Verkauf auswirken und Konsumenten misstrauisch machen.
Zusätzlich ist die Schwäche des Online-Kanals eine weitere Herausforderung. Nur 16 % der Geschäfte haben digitale Verkäufe, wobei dieser Kanal nur einen marginalen Anteil am Gesamtumsatz ausmacht. Der Verband PIMECO fordert daher sofortige Maßnahmen: Die Regulierung der Rabatte soll unlautere Praktiken eindämmen und institutionelle Unterstützung durch direkte Hilfen, Konsumgutscheine und Steuererleichterungen gestärkt werden. Zudem sollen Kampagnen ins Leben gerufen werden, die den Wert des lokalen Handels betonen.