Die Federación der kleinen und mittleren Unternehmen von Mallorca (PIMEM) hat die Aussetzung des Gesetzes zur Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden als Erfolg gefeiert. Laut PIMEM bietet die Ablehnung der Gesetzesvorlage im spanischen Parlament die Möglichkeit einer tiefergehenden Diskussion über die Auswirkungen einer solchen Maßnahme auf kleine Unternehmen und Selbstständige.
Von Anfang an bezeichnete PIMEM die Reform, die von der Arbeitsministerin Yolanda Díaz vorgeschlagen wurde, als ‚Fehlentscheidung‘, da sie ohne Konsultation der direkt betroffenen Sektoren unternommen wurde. Die Vereinigung schätzt die entstehenden Kosten für kleine und mittlere Unternehmen als ’nicht tragbar‘ ein und beziffert sie auf nationaler Ebene auf 20 Milliarden Euro.
Arbeitszeitreform Mallorca
Der Präsident von PIMEM, Jordi Mora, kritisierte, dass das Gesetz ohne Beteiligung der Arbeitgeberverbände vorangetrieben wurde und alle Kosten den Unternehmern aufgebürdet werden sollten, ohne gerechtere Verteilung zwischen Arbeitnehmern und Verwaltung. Hauptgrund für die Ablehnung der Arbeitszeitreduzierung sei die niedrige Produktivität in Spanien, so Mora. Diese sei entscheidend, um Gehälter zu erhöhen oder Arbeitszeiten zu reduzieren. Spanien verfüge noch über kein nationales Produktivitätsobservatorium, wie es in den meisten europäischen Ländern, außer Italien und Estland, üblich sei.
Insbesondere auf den Balearen befürchte man schwere negative Folgen der Reform, so PIMEM, da hohe Abwesenheitsquoten, Krankheitsfälle und Arbeitskräftemangel vorherrschen. „Diese Reform hätte, wäre sie verabschiedet worden, die Stabilität und das Funktionieren der mallorquinischen KMUs weiter verschlechtert, die in einem vom Tourismus und der Saisonalität stark beeinflussten Markt tätig sind“, erklärte Mora.
PIMEM sieht die Ablehnung des Gesetzes durch PP, VOX und Junts im Parlament als Beispiel für demokratisches Handeln. „Diese Parteien zu beschuldigen, gegen die Arbeitnehmer zu sein, ist eine Anomalie. Verschweigt wird, dass eine Arbeitszeitverkürzung dazu führen könnte, dass einige Arbeitnehmer von 40 Stunden auf null fallen könnten“, äußerte Mora.
Zudem erinnert die Vereinigung daran, dass der Vorschlag ausschließlich zwischen Ministerin Yolanda Díaz und den Gewerkschaften vereinbart wurde, ohne die Arbeitgeberverbände einzubeziehen. Diese Ausgrenzung führte zu Reaktionen von der staatlichen Konföderation CONPYMES sowie Organisationen wie PIMEC in Katalonien.