Auf Mallorca spitzen sich die Müllprobleme in mehreren Regionen deutlich zu, was die Lebensqualität der Anwohner erheblich beeinträchtigt. In Santanyí auf Mallorca herrscht seit der Umstellung des Müllabholsystems am 10. Juni 2025 eine akute Müllkrise. Die bisherige Sammlung an öffentlichen Sammelstellen wurde durch eine Haus-zu-Haus-Abholung ersetzt, was zu überfüllten Containern, unerträglichem Gestank und Chaos bei der Müllentsorgung führt. Die Bewohner berichten von kleinen Plastikbehältern mit nur zwei Litern Fassungsvermögen, in denen eine Woche Müll gesammelt werden muss, bevor die Abholung erfolgt. Für größere Mengen müssen die Haushalte 14 Kilometer zu einer Sammelstelle fahren, was unpraktisch ist. Die Schließung aller alten Sammelstellen sowie die Androhung von Bußgeldern bis zu 300 Euro verschärfen die Situation. Die Müllberge in Santanyí, Cala d’Or und umliegenden Gebieten wie Maioris, Puig de Ros und Sa Torre wachsen weiter an. Überfüllte Deponien neben Kinderspielplätzen sind ein großes Problem, das die Lebensqualität erheblich mindert. Die Gemeinde versucht, durch soziale Medien und offizielle Mitteilungen die Beschwerden zu adressieren und arbeitet an Verbesserungen, doch die Lage bleibt angespannt.
Parallel dazu steigen die Müllberge in El Arenal, einem Feriengebiet der Gemeinde Llucmajor, dramatisch an. Seit etwa zehn Tagen werden die Müllreste dort nicht mehr abgeholt, was zu unerträglichem Gestank und unhygienischen Zuständen führt. Anwohner beschuldigen die Firma FCC, für das Chaos verantwortlich zu sein, und fordern schnelle Lösungen. Die Situation wird durch den saisonalen Anstieg der Bevölkerung im Sommer verschärft, da sich die Anzahl der Bewohner durch den Touristenansturm verdoppelt. Die Müllprobleme in Maioris, Puig de Ros und Sa Torre sind ebenfalls deutlich sichtbar, was die hygienischen Bedingungen verschlechtert. Die Krise in Llucmajor hat sich in den letzten Wochen verschärft, nachdem die Müllabfuhr seit über drei Wochen an den Sammelstellen ausgesetzt wurde. Eine Partei, Llibertat Mallorca, hat das balearische Gesundheitsministerium gebeten, das Gesundheitsrisiko zu bewerten, da die hohen Temperaturen unangenehme Gerüche, Ungeziefer und potenzielle Gesundheitsgefahren verursachen. Es wird ein neues Entsorgungssystem geplant, das ab März 2026 eingeführt werden soll, bei dem der Müll täglich direkt von den Haushalten abgeholt wird. Dieses Modell ist bereits in mehreren Gemeinden Mallorcas üblich, wurde in Llucmajor jedoch noch nicht umgesetzt. Die aktuelle Krise zeigt die dringende Notwendigkeit nachhaltiger und effizienter Müllentsorgungssysteme auf Mallorca, um die hygienischen und gesundheitlichen Standards zu sichern.
Zusätzlich zeigt ein aktueller Bericht, dass die Küstenorte wie Maioris, Puig de Ros und Sa Torre wieder auf Container setzen, da das Haustürsystem scheiterte. Viele Ferienhäuser bleiben leer, wenn der Müll rausgestellt werden muss, was dazu führt, dass Müll neben den Tonnen landet, von Tieren zerfetzt wird und Ungeziefer anzieht – ein schlechtes Bild in der Hochsaison. Mallorca produziert jährlich rund 800.000 Tonnen Müll, was mehr als 650 Tonnen pro Kopf entspricht, mit einem Anstieg im August auf bis zu 1500 Tonnen täglich. Fast die Hälfte davon stammt von Touristen, die in Restaurants, Hotels und Ferienhäusern massenhaft Verpackungsmüll und Essensreste produzieren. Die Recyclingquote liegt unter 30 Prozent, während andere europäische Länder wie Deutschland (fast 70 Prozent) und die Schweiz (mit Gebühren und Kontrollen) deutlich effizienter sind. Die Inselregierung setzt auf Informationskampagnen, doch solange Container überquellen und Lkw fehlen, bleibt das Müllproblem ungelöst. Bis 2030 soll die Recyclingquote auf 60 Prozent verdoppelt werden, doch der Weg dahin ist lang. Während Touristen die Strände wie Es Trenc genießen, türmen sich nur wenige Kilometer weiter die Müllsäcke – die Saison geht, der Müll bleibt.