Die Einführung des neuen Entry/Exit Systems (EES) der Europäischen Union betrifft seit diesem Sonntag britische Staatsbürger mit Zweitwohnsitzen auf Mallorca und im gesamten Schengen-Raum. Dieses System könnte sich als eine unangenehme Falle für britische und andere Drittstaatsangehörige erweisen, die in der EU keinen Wohn- oder Arbeitsrechtstatus haben. Von April an wird das biometrische EES-System die bisherige manuelle Passstempelung ersetzen.
Mit der Einführung dieser strengen Einreisevorschriften sollen die Mitgliedsstaaten die bestehende 90/180-Tage-Regel konsequent durchsetzen. Diese besagt, dass britische Staatsbürger, die kein Aufenthaltsrecht in der EU besitzen, sich nur 90 Tage innerhalb einer rollierenden 180-Tage-Periode im Schengen-Raum aufhalten dürfen.
Neues EU-Einreise- und Ausreisesystem ab Oktober
Die biometrische Erfassung beginnt am 12. Oktober am Flughafen Madrid–Barajas–Adolfo Suárez, später auch an Land- und Seegrenzen in Spanien. Andere Länder, wie etwa Deutschland, starten zunächst an ausgewählten Standorten wie dem Flughafen Düsseldorf. Bis April 2026 sollen alle Grenzposten in den teilnehmenden Ländern voll funktionsfähig sein.
Reisende aus Ländern wie dem Vereinigten Königreich, den USA und Australien müssen sich auf verschärfte digitale Grenzkontrollen einstellen. Bereits bei der Erst-Einreise in den Schengen-Raum wird ihre biometrische Daten – darunter Gesichtsfotos und Fingerabdrücke – an automatisierten Terminals erfasst. Diese Daten werden für drei Jahre gespeichert und bei jedem Grenzübertritt verlängert.
Im ersten halben Jahr wird weiterhin manuell gestempelt, während das EES-System schrittweise eingeführt wird. Eine kleine Gruppe von Reisenden wird die vollständigen digitalen Prozesse durchlaufen, um das System zu testen und weiter auszubauen.