Der Streit um den Muelle de las Golondrinas in Palma hat sich verschärft, nachdem die Hafenbehörde der Balearen am 18. September die Präsentation des neuen Ausschreibungswettbewerbs für die Verwaltung des Hafenbereiches verschoben hat. Betroffene Unternehmen kritisierten, dass die Ausschreibungsbedingungen für die meisten touristischen Ausflugsanbieter nicht tragbar seien und befürchten, dass ein großer Tourismusbetreiber den Zuschlag erhalten soll.
Die bisherigen Tarife für die Nutzung des Piers könnten sich laut der Unternehmervereinigung APEAM um 1.500% erhöhen, was zu erheblichen Mehrkosten führen würde. Eine Standard-Fähre müsste demnach von derzeit 27.000 Euro auf jährlich 177.772 Euro aufstocken, inklusive einer zusätzlichen Passagiergebühr von zwei Euro pro Ein- und Ausfahrt.
Tourismusunternehmen in Palma kämpfen gegen steigende Kosten
Die Hafenbehörde erklärte hingegen, dass die genannten Zahlen nicht der Realität entsprächen und verwies darauf, dass der Wettbewerb die Reorganisation des Bereichs ziele, um einen Knotenpunkt für nachhaltigen Transport mit geringen Emissionen, wie dem Bus Nàutic, zu schaffen. Die Tarife seien 20 Jahre nicht überprüft worden, betonte die Behörde. Die Einnahmen aus den Ausflügen würden sich nach deren Berechnungen in der Hochsaison auf über 19,8 Millionen Euro belaufen. Die betroffenen Unternehmen wiesen diese Einschätzungen jedoch als „unrealistisch“ zurück.
Die Tourismusunternehmen betonten, dass die Zahl der tatsächlich operierenden Unternehmen niedriger sei, als die Behörde annimmt. Überdies seien die Kosten für Personal und Wartung erheblich höher einzustufen. Daher erwägen einige Anbieter bereits, ihre Aktivitäten zu anderen Molen im Hafen von Palma zu verlegen.
Der Ausgang dieses Streits wird entscheidenden Einfluss auf die betroffenen Unternehmen haben, die seit Jahren in der Region tätig sind und nun um ihre wirtschaftliche Zukunft bangen.